Sysadmin Day 2010 – oder die, die im Hintergrund die Fäden in der Hand halten

Am letzten Freitag im Juli würdigt seit dem Jahr 2000 der System Administrator Appreciation Day die Arbeit der unermüdlichen IT-Mitabeiter, die sich täglich um das Wohlbefinden der Server, der Router, des Netzwerks und der zahllosen Programme kümmern. Erst damit wird aus den vielen kleinen und großen Computernetzen etwas, das sich als Arbeitsplatz, als Kommunikationsweg, als Produktionsort, Spielwiese und Marktplatz eignet.

Angesicht der bereits zu Gewohnheit gewordenen Geschenke an diesem Tag hatte Heise Netze in der vergangenen Woche dazu aufgerufen, Vorschläge für ein Sysadmin-Denkmal einzusenden. Wikipedia vermeldet in besten Amtsdeutsch zum Stichwort Denkmal, dass es sich dabei um ein Objekt handele, „dem im Rahmen der Erinnerungskultur ein besonderer Wert zugesprochen wird. Es steht für ein Ereignis, eine Person oder einen Zustand der Vergangenheit.“

Da Systemadminstratoren die „Herrscher über Netzwerk und Server“ sind, regt ein Leser einen Gordischen Knoten aus Netzwerkkabeln als Denkmal an. Vor dem Knoten soll ein Schwert liegen, dessen Schneide aus Disketten, CDs oder Festplatten besteht. Der Griff könnte etwa eine Crimpzange sein. Noch überirdischer ist der Vorschlag, den Titan und dank Perseus mittlerweile versteinerten Himmelsträger Atlas als Sinnbild für die Arbeit der Sysadmins umzuwidmen. Ob allerdings seine spätere Begegnung mit Herkules tatsächlich zur Huldigung der Administratoren beiträgt, wollen wir an dieser Stelle einmal offen lassen.

[…]

Während die bisherigen Vorschläge eher Stein gewordenen Huldigungen gleichen, schlägt ein Leser, der offenbar selbst als Administrator arbeitet, eine Website vor, die in verständlicher Sprache Geldgebern, Nutzer und Arbeitgebern die Verantwortung, die Aufgaben und die teils extrem unsichere juristische Lage eines Systemadministrators vor Augen führt: Einerseits könnten Admins dort ihre Sorgen und Probleme schildern und sich mit anderen Kollegen austauschen. Andererseits wäre es zugleich eine Informationsquelle für alle, die etwas über diese mysteriöse Arbeit wissen möchten – etwa Anwender oder Manager.

Sehr einfach, aber gerade deshalb um so wirkungsvoller und charmanter ist dieser Vorschlag aus dem Heise-Forum. Die dort genannten drei Worte „Danke! Gute Arbeit.“ sagen tatsächlich mehr als jedes Denkmal, sie fördern Motivation und tragen sicher auch zum Verständnis zwischen Admins und Usern bei.

(aus heise.de)

Und hier mal was aus dem heise.de Forum:

30. Juli 2010 14:30

Admin sein ist eigentlich auch ganz cool

snopo (mehr als 1000 Beiträge seit 28.03.04)

Trotz geringer Bezahlung, mangelnder Anerkennung und Chefs, die
meinen, alles sei in 5 Minuten gemacht:

1. Es gibt immer weniger Leute, die von etwas wirklich Ahnung haben.
Da sticht man als Admin schon heraus.
2. Es gibt auch weniger Leute, die sich mit Details beschäftigen.
3. Und weniger Leute, die sich in komplizierte System hineindenken
können.
4. Immer, wenn der private PC, das Handy, das Navi, der Geldautomat
zickt, kann man sich als Admin gut vorstellen, was das schief läuft
und es manchmal auch reparieren (Geldautomat leider selten, schnüff!)
5. Was immer Politiker und Journalisten zu Google,
Internetsicherheit, Datenschutz, Ipad etc. sagen – man weiß es
besser! (was einen aber auch zum Wahnsinn treiben kann!!!)
6. User können manchmal auch richtig dankbar sein, z.B. wenn man
ihnen die Arbeit erleichtert.
7. Und Admins sind wahrscheinlich die Einzigen im Unternehmen, die
sich selbst durch Automatisierung das Leben einfacher machen können.
8. Sonntagabend allein im Serverraum kann auch mal ganz spaßig sein –
da hat man seine Ruhe!
9. Ich finds immer noch cool, zu Hause im Bett zu liegen und per VPN
eine ganze Serverbatterie administrieren zu können!
10. Und wenn man nach vielem Tüfteln und Herumprobieren ein Problem
gelöst hat, dann hat man den Eindruck etwas geschafft zu haben und
voran gekommen zu sein – Das Gefühl hat man beim Erstellen von
Berichten, Mails und PP-Folien nicht so leicht!!!

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