Das Prinzip von Ursache und Wirkung

„Frankfurter Eigenheiten – Kinder sind hier unerwünscht“ titelt die Frankfurter Rundschau in einem Artikel über ein Cafe im Nordend, dass sich gegen störende Gäste zur Wehr setzt. Und das offensichtlich mit großem Medienecho:

Cafe Sahnesteif
Cafe Sahnesteif

Es ist ein einfacher Zettel, der für Empörung bei den Eltern im Nordend sorgt. Ein Zettel, der seit einigen Tagen am Fenster des Café Sahnesteifs in der Glauburgstraße hängt – auf dem mit vielen Worten aber unmissverständlich steht: Kinder sind hier nicht erwünscht. „Das ist unmöglich“, ärgert sich eine Mutter auf einem der Spielplätze im Stadtteil. „Kinder gehören zur Gesellschaft dazu, die kann man doch nicht einfach ausgrenzen.“

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Denn mit dem Benehmen der Eltern und Kinder im Café kamen die Besitzer nicht klar. „Möbel wurden als Hüpfburg missbraucht, Scheiben beschmiert und in aller Öffentlichkeit gewickelt“, erzählt die Inhaberin. Nicht selten wurden zudem Spieldecken einfach ausgebreitet und Teile des Cafés mit Hockern als Krabbelecke abgetrennt. „Das geht aber nicht, es muss auch Raum für die anderen da sein“, sagt Tesch. „Und mal ganz ehrlich gesagt: Das Geschrei möchte ich hier auch nicht wirklich haben.“

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[Quelle: Frankfurter Rundschau]

Kinder brauchen Grenzen. Wenn die Eltern es bei der Erziehung versäumen diese zu setzen und entgegen der Interessen ihres Nachwuchs lieber im Cafe bei einem Stück Kuchen sitzen anstatt dem Bewegungsdrang der Kleinen zu fördern und diesem mit einem Gang auf den Spielplatz entgegen zu kommen darf man sich nicht wundern wenn die Kinder sich ihren eigenen Ort zum Spielen schaffen. Wer kann es Ihnen schon verdenken? Am Tisch sitzen ist langweilig. Und wenn dann die Mama noch die Spieldecke auf dem Boden auspackt ist das fürs Kind eine willkommene Abwechslung und natürlich für die Mutter bequem – so wird der Kaffee nicht kalt. Hier bedarf es nicht der „richtigen Erziehung“ der Kinder sondern einer Bewusstseinsveränderung der Eltern. Denn Erziehung heißt nicht nur Grenzen aufzeigen oder Vorbildfunktion übernehmen, sondern auch Entwicklungsfreiräume fürs Kind schaffen – und keinen Käfig aus Barhockern um der eigenen Bequemlichkeit willen.

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